ICH BIN IM BILDE
Vera Sebert - Hidéo Snes
Eröffnung am 15. Oktober 2020, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 16. Oktober bis 7. November 2020
Do - Sa, 16 bis 20 Uhr und auf Anfrage

Wer bist du? Was siehst du? Wie blickst du? Welcher Transformation unterliegt unser Blick, der – durch die Beschaffenheit unseres Körpers bedingt – unser Auge verlässt, in die Oberfläche eines digitalen Schirms einsinkt und in Gestalt des dort Erblickten gänzlich zersplittert wieder zurückschaut? Welche Vorstellung von Körperlichkeit bedingt dieser wechselseitige Vorgang, der ein stetiges, gegenseitiges Einschreiben in Körper-, Sprach- und Programmcodes mit sich bringt?

Vera Sebert und Hidéo SNES präsentieren zeitgenössische Kunst im Spannungsfeld zwischen erweiterter Malerei, digitaler Kunst und zeitgenössischer Literatur. Dabei wird die ordnende Macht der Blicke hinterfragt und zum Spiel mit den eigenen Wahrnehmungsfiltern eingeladen.

Die Wiener Künstler*innen Vera Sebert und Hidéo SNES präsentieren im Salzburger Kunstraum Periscope zeitgenössische Kunst im Spannungsfeld zwischen Erweiterter Malerei, digitaler Kunst und zeitgenössischer Literatur. Ab dem 15. Oktober 2020, 19:00 werden dort Gattungen und Kategorien gesprengt. Ihre Ruinen bilden das Fundament eines experimentellen Raumes, in dem die ordnende Macht der Blicke hinterfragt und zum Spiel mit den eigenen Wahrnehmungsfiltern eingeladen wird. Besucher*innen finden im Periscope eine Situation vor, in der Kunst spielerisch und interaktiv erfahren werden darf. Dabei sind zentrale Fragen “Wer bist du?”, “Was siehst du?” und folglich “Wie blickst du?”, die durch ihre Vermischung und Diskussion ein breites Feld eröffnen. Sebert und Snes untersuchen in ihren Arbeiten welche Transformationen der menschliche Blick durchmacht. Denn dieser wird nicht nur durch die Beschaffenheit der Körper bereits definiert, bevor er überhaupt das Auge verlässt, in die Oberfläche eines digitalen Schirms einsinkt und schließlich in Gestalt des dort Erblickten gänzlich zersplittert wieder zurückschaut. Welche Vorstellung von Körperlichkeit bedingt dieser wechselseitige Vorgang, der ein stetiges, gegenseitiges Einschreiben in Körper-, Sprach- und Programmcodes mit sich bringt? Die Arbeiten von Sebert und Snes weigern sich schlichtweg in die Schubladen tradierter Kunstbegriffe zu passen. Kunstgriffe aus den Bereichen der Op-Art, Internetkunst und Mathematik werden von den Kunstschaffenden benutzt, um zeitgenössische Erkenntnistheorie mit Humor und Feingefühl zu dekonstruieren und auf Augenhöhe zugänglich zu machen. Im Vordergrund stehen interaktive Momente, die digitaler oder analoger Natur sein können, aber in jedem Fall die Besucher*innen kontinuierlich herausfordern am eigenen Blick und den damit verbundenen Konzepten zu zweifeln. Zum Beispiel lädt ein Hörspiel ein den Blick nach innen zu richten und zu erspüren, was audio-visuelle Reize mit der Wahrnehmung des eigenen Körpers anstellen. Andernorts ist es ein  Computerspiel, welches im Browser eines Desktop-PCs gespielt werden kann und nicht nur mit sich selbst sondern auch mit der Wahrnehmung von Zeit und Raum in der eigenen Erinnerung spielen lässt. Ab der ersten Sekunde, in der ein*e Besucher*in den Kunstraum Periscope während der Ausstellung von Sebert und Snes betritt, ist es das Gewohnte, Eingespielte und Bekannte, das mit Charme und Humor hinterfragt wird.